
Der Einfluss von Vet-MR Grande auf Neurologie und Chirurgie Interview mit Dr. Beatrix Nanai
Im Jahr 2001 zog sie in die Vereinigten Staaten und absolvierte nach Erhalt der Zertifizierung der Educational Commission for Foreign Veterinary Graduates (ECFVG) ein chirurgisches Praktikum bei South Carolina Surgical Referral Services. Zwischen 2004 und 2007 absolvierte sie eine Facharztausbildung in Veterinärneurologie und -neurochirurgie am Animal Emergency and Referral Center in Fort Pierce, Florida.
Im Jahr 2007 wurde sie Mitglied des europäischen Colleges für Veterinärneurologie und -neurochirurgie. Sie setzte ihre zweite Facharztausbildung am American College of Veterinary Surgeons am Animal Emergency, Critical Care and Diagnostic Center in Melbourne, Florida, fort. Im Jahr 2014 erwarb sie ihre zweite fachärztliche Zertifizierung und wurde Mitglied des American College of Veterinary Surgeons. Im Jahr 2016 zog Dr. Nanai nach Pensacola und ist derzeit Leiterin der Abteilung für Chirurgie/Neurologie am Veterinary Emergency Referral Center.
Dr. Nanai gibt ihr Wissen gerne weiter und hat Vorträge für verschiedene veterinärmedizinische Vereinigungen gehalten, mehrere von Fachleuten begutachtete Publikationen veröffentlicht und Artikel für das Magazin DVM360 geschrieben. In ihrer Freizeit reist Dr. Nanai gerne mit ihrem Ehemann, kümmert sich liebevoll um ihre Sphynx-Katze Nebka und praktiziert den Kampfsport Kung Fu.
F:Als Spezialist auf dem Gebiet der Veterinärneurologie, Chirurgie und Notfallversorgung sind Ihr Hintergrund und Ihre Erfahrung für viele Tierärzte, die die diagnostischen Möglichkeiten in ihrer Praxis verbessern möchten und sich fragen, was am besten ist, sehr wichtig. Was sind in diesem Zusammenhang die Hauptgründe, warum Sie die Durchführung eines MRT empfehlen würden?
Die MRT wird bei den meisten neurologischen Erkrankungen bei Kleintieren empfohlen, einschließlich Erkrankungen des Gehirns, der Wirbelsäule und peripherer Neuropathien. Das zentrale Nervensystem (Gehirn und Rückenmark) ist im knöchernen Schädel und im von den Wirbeln gebildeten Wirbelkanal verborgen. Die Röntgenbildgebung – die am häufigsten verfügbare diagnostische Methode, die Tierärzten zur Verfügung steht – kann diese schützenden Grenzen nicht durchdringen. Die MRT blickt hinter die Knochen und kann das feine Nervengewebe, die Anatomie und jegliche Pathologie sichtbar machen. Daher wird die MRT bei Ataxie, Lähmungen, Krampfanfällen, Schlaganfällen, Gleichgewichtsstörungen, unerklärlichen Schmerzen, Gesichtsasymmetrien und vielen anderen neurologischen Erkrankungen empfohlen. Die MRT wird auch zur Diagnose von Gelenk- und Bandproblemen wie Kreuzbanderkrankungen, Meniskusrissen und Osteochondrose eingesetzt. Derzeit ist die MRT in der veterinärmedizinischen Orthopädie jedoch noch nicht so etabliert wie in der Humanmedizin.
F:Bei welchen Pathologien bietet die MRT Ihrer Meinung nach eine bessere Darstellung als die CT?
Die MRT ermöglicht eine bessere Visualisierung aller Nervengewebe (und aller Weichteile im Körper) als die CT. Die CT spielt jedoch bei bestimmten neurologischen Erkrankungen, bei denen auch eine Knochenpathologie vermutet wird, eine wichtige Rolle. Zu diesen Erkrankungen gehören Wirbelsäulen- und Schädelfrakturen, Wirbelsäulenluxationen, Schädeltraumata und die Operationsplanung für die Implantatinsertion. Die CT kann auch knöcherne Läsionen besser erkennen als die MRT, sollte jedoch immer in Verbindung mit der MRT eingesetzt werden, um alle Aspekte der jeweiligen Pathologie zu verstehen, wie z. B. eine Wirbelsäulenprellung innerhalb des gebrochenen Wirbels oder ein Hirnödem und eine Gehirnhernie bei einer durch ein Schädeltrauma verursachten Schädelfraktur.
F:Welche Auswirkungen hatte die Installation des Vet-MR Grande auf Ihr Krankenhaus?
Die Installation des Vet-MR Grande hat es mir ermöglicht, Veterinärneurologie zu praktizieren. Ein MRT in meiner Einrichtung gibt mir die Möglichkeit, eine hochmoderne Diagnosemethode auf sichere und kontrollierte Weise anzubieten. Die mit dem Esaote Vet-MR Grande erstellte Diagnose führt zu einem geeigneten Behandlungsplan für meine Patienten, was ihnen, ihren Besitzern und auch der Klinik zugutekommt.
F:Wie verlief der Lernprozess für Sie und Ihre Mitarbeiter, um den Vet-MR Grande zu bedienen und zu nutzen?
Der Esaote Vet-MR Grande ist sehr benutzerfreundlich. In unserer Klinik können mehrere Tierarzthelfer und Ärzte dieses erstaunliche Gerät bedienen. Es dauert etwa eine Woche oder 7–10 Scans, um die grundlegende Bedienung zu erlernen. Nach der Installation hat uns das Unternehmen eine praktische Schulung angeboten und auch Scan-Protokolle auf der Grundlage meiner Anforderungen erstellt.
F:Das Esaote Vet-MR Grande hat eine geringe Stellfläche, bietet aber dennoch eine hohe Leistung im klinischen Routinebetrieb. Ist dies Ihrer Meinung nach ein gutes Gleichgewicht zwischen diagnostischer Qualität und wirtschaftlicher Nachhaltigkeit?
Das Vet-MR Grande ist ein Niedrigfeld-MRT und sollte nicht mit einem Hochfeld-MRT verglichen werden, da es in meiner Praxis seine Stärken und Vorteile hat. Da es sich bei meinen Patienten um Kleintiere handelt, können wir mit dem Vet-MR Grande diagnostische Qualitätsbilder erhalten. Es gibt einige Ausnahmen, z. B. gelegentlich sehr kleine Hirnläsionen wie bestimmte Mikroblutungen oder Mini-Schlaganfälle und Stoffwechsel- oder Speicherkrankheiten. Die Scanzeit kann länger sein, wenn wir sie mit der Hochfeld-MRT vergleichen. Da wir dies wissen, wählen wir die Sequenzen, die wir für den jeweiligen Fall verwenden, sorgfältig aus, um die Scanzeit zu verkürzen. Ein Neurologe sollte derjenige sein, der solche Entscheidungen während des Scans in Echtzeit trifft. Ich verbessere meine diagnostischen Fähigkeiten auch, indem ich alle Bilder zur neuroradiologischen Interpretation einsende, was auch bei Hochfeldbildern ohnehin gemacht werden sollte, genau wie in der Humanmedizin. Wenn man all dies weiß und die Kosten, die Wartung und die Reparatur der Geräte bedenkt, und dass wir eine einfache und kostengünstige diagnostische Lösung anbieten können, ist der Vet Grande eine Bereicherung für neurologische Praxen, in denen Hochfeldgeräte aus Kostengründen nicht tragbar sind.
F:Die Entscheidung für den Kauf eines MRT-Systems ist in der Regel ein langwieriger und komplizierter Prozess. Welche Faktoren waren für Ihre Wahl ausschlaggebend?
Wir haben uns für das Esaote Vet-MR Grande entschieden, weil ich bereits mit einem Vorgängermodell gearbeitet hatte und den Ruf von Esaote und die Zuverlässigkeit des Geräts kannte. Da ich in die Gegend gezogen war und als einziger Neurologe in der Klinik meine neurologische Praxis aufbaute, war die Investition in diese Technologie für mich eine sicherere Lösung in Bezug auf die Kosten, und das bei immer noch hervorragenden diagnostischen Bildgebungsmöglichkeiten.
F:Was würden Sie Ihren Kollegen zusammenfassend empfehlen, wenn sie ein MRT in Betracht ziehen, und warum ist das Vet Grande eine geeignete Lösung für Tierarztpraxen?
Ich empfehle das Esaote Vet-MR Grande allen tierärztlichen Neurologen, die sich nicht sicher sind, ob sich ein Hochfeldmagnet in ihrer Praxis lohnt, aber dennoch ihren Patienten, überweisenden Tierärzten und der Gemeinschaft eine hochwertige tierärztliche Versorgung bieten möchten.